Wissenswertes: Kastanien & Maroni...

Das Eisacktal entlang, rund um den Kalterer See, das Etschtal hinauf und  das Burggrafenamt  zieht sich das Band der markanten Kastanienhaine, die für die bäuerliche Kulturlandschaft Südtirols so typisch sind. 500 bis 600 Jahre können die Edelkastanienbäume alt werden, vereinzelt sogar an die 1000 Jahre und bis zu 35 m hoch.

Maronen sind weiter gezüchtete Sorten der ursprünglichen Edelkastanie. Esskastanien schmecken weniger intensiv, sie sind außerdem kleiner und runder als Maronen. Beide stammen ursprünglich aus der Region ums Schwarze Meer.

2015 ein super gutes Jahr für Kastanien, sie sind in diesem Jahr  besonders süß und aromatisch.

Einkauf

 Die Maronen- und Esskastaniensaison beginnt Ende September und reicht bei einigen Sorten bis in den Dezember hinein. Dabei ist die Ernte besonders einfach. Die reifen Früchte können leicht vom Boden aufgesammelt werden. Aber lange nicht alle Kastanienarten sind genießbar! Häufig vorkommende Kastanienbäume sind Rosskastanien, welche nicht mit den essbaren Edelkastanien verwandt sind. Das ganze Jahr über sind Esskastanien und Maronen in getrockneter Form, in Konserven oder als Püree erhältlich.
 

Zubereitung

Den Frischegrad von Maronen und Esskastanien könnt ihr einfach testen:  die Nussfrüchte in lauwarmes Wasser legen.  Wenn sie auf den Boden sinken, sind sie frisch. Schwimmen sie an der Oberfläche, sind sie wahrscheinlich alt oder verwurmt und sollten entsorgt werden.

Maronen und Esskastanien - ein Unterschied? Das essbare Fleisch ist von einer Samenhaut und einer holzigen Schale umgeben. Um beides entfernen zu können,  die Schale kreuzweise einritzen, so nennen wir es in unserem Dialekt (einschneiden). Anschließend können die Früchte entweder 20 Minuten in Salzwasser gekocht oder bei heißen 200°C im Ofen geröstet werden, bis die Schale aufplatzt. Kastanien aus dem Ofen

Maronen eignen sich als stärkehaltige Beilage zu Fleisch- und Gemüsegerichten. Geröstet sind die Keschtn unverzichtbarer Bestandteil beim Törggelen, dieser typischen Südtiroler Tradition der geselligen Verkostung von Most oder jungem Wein zusammen mit einer guten Jause aus Speck, Kaminwurzen, Brot und eben Kastanien. Sie können aber auch für pikante Füllungen und süße Cremes verwendet werden. In Frankreich sind die karamellisierten “Marrons glacés” eine feine und teure Spezialität. Auf Korsika wird sogar Bier aus Kastanien gebraut. Vermischt mit Weizen- oder Dinkelmehl eignet es sich für herzhafte und süße Backwaren. Kastanienmehl ist glutenfrei und kann daher für die Ernährung bei Zöliakie eingesetzt werden.

Lagerung

Frisch gesammelte Früchte könnt ihr bis zu einem Monat lagern. Am besten eignet sich für die Aufbewahrung ein Plastikbeutel, in den ihr einige Löcher hinein stecht, oder ein Leinensack. Packt die Kastanien hinein und lagert sie bei kühlen Temperaturen, am besten im Kühlschrank. Bei Raumtemperatur verlieren die Kastanien schnell an Geschmack und beginnen zu keimen. So gelagert halten sie sich maximal eine Woche frisch.

Inhaltsstoffe

Lange galten Esskastanien und Maronen als “Brot oder Kartoffeln der Armen”. Mit Kastanienmehl gebackenes Brot sowie traditionelle Gerichte aus frischen Esskastanien oder Maronenpüree sind unverzichtbar in der Südtiroler Herbstküche. Esskastanien und Maronen enthalten neben Stärke wertvolle Inhaltsstoffe wie Eisen, Phosphor, Kalium, Vitamin B1, B2, B6, C, E und Betakarotin. Obwohl Kastanien nicht so fettreich sind wie andere Nüsse, enthalten 100 g etwa 210 Kalorien.

Eure Elisabeth Pföstl

Tags: 2015

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