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- Artikel-Nr.: SW10924
Auch über das große Restaurant in Kreuzberg, das 1994 folgte, erzählt er. Über seine beiden Töchter und seinen Sohn und deren Pläne, im Prenzlauer Berg ein Fischlokalzu eröffnen. Ohne den Vater allerdings: Farruggio lebt heute in einem Hochsicherheitsgefängnis am Stadtrand von Padua. Hohe Mauern, Stacheldraht, drei Sicherheitsschleusen und ein halbes Dutzend schwerer Gittertüren trennen ihn von der Familie und dem Rest der Welt.
Farruggios Leben hinter Gittern folgt einem festen Rhythmus: Frühmorgens aufstehen, waschen, frühstücken. Und um 8.30 Uhr fängt er an, mit anderen Häftlingen Kuchenteig zu kneten. Denn im Gefängnis an der Landstraße Via Due Palazzi befindet sich eine der besten Panettone-Bäckereien Italiens.
In Italien arbeiten nur wenige Häftlinge
In Deutschland ist es normal, dass Gefangene arbeiten; die rund 51.000 Häftlinge hierzulande sind in der Regel dazu verpflichtet. In Italien dagegen ist Arbeit hinter Gittern die Ausnahme. Nur rund 1000 von 60.000 Häftlingen in italienischen Gefängnissen haben einen geregelten Arbeitstag.
Und während hierzulande darüber diskutiert wird, dass der Staat für Häftlinge nicht in die Rentenkasse einzahlt und sogar eine Gefangenen-Gewerkschaft für die Rechte arbeitender Inhaftierter kämpft, gilt es in Italien bereits als Errungenschaft, dass die Betroffenen überhaupt arbeiten können.