Der Winzer, ein Mensch mit einer Vision. Wenn es um die Weinqualität geht, ist der Winzer der entscheidende Baustein. Schließlich rackert er sich sein ganzes Leben im Weinberg ab. Nur er kann die Talente zusammenführen und das Potenzial einer Lage optimal ausschöpfen. Deshalb können von ein und demselben Weinberg, den sich mehrere Winzer teilen, überraschend verschiedene Weine kommen. Der Winzer entscheidet sich zum Beispiel für eine Rebsorte, ja, sogar für eine ganz spezielle Züchtung dieser Sorte. Selbst an so scheinbar lächerlichen Details zeigt sich, wie groß sein Qualitätsbewusstsein ist. Der eine pflanzt Reben und freut sich, wenn sie im Herbst unter ihrer Last zusammenbrechen, selbst wenn dabei nur dünner Wein herauskommt. Der andere hingegen setzt Reben, die weniger Trauben tragen, am Ende aber viel besseren Wein ergeben. Auch bei anderen Entscheidungen zieht ein qualitätsbewusster Winzer darauf ab, weniger, aber bessere Trauben zu ernten: Er schneidet die Rebe im Frühjahr so zurecht, dass sie von vornherein weniger Früchte trägt. Er ernährt die Rebstöcke organisch (kein Kunstdünger), bearbeitet die Böden behutsam, verzichtet auf Insektizide und Herbizide. Seine Leidenschaft geht schließlich so weit, dass er halb reife Trauben abschneidet, um die Erntemenge zu reduzieren. Dadurch verteilt der Rebstock seine Energie auf weniger Trauben, die auf diese Weise immer intensiver, konzentrierter werden. So ein Winzer erntet am Ende nur die Hälfte von dem, was seine Kollegen nach Hause schaffen. Eure Elisabeth Pföstl Crashkurs Wein 1 In Zusammenarbeit mit der Südtiroler Sommeliervereinigung Text: Keine Angst vor Wein Foto: Südtirol Wein
Crashkurs Wein 5: Der Winzer...
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